Samstag, 31. Mai 2014

Slowdive, Barcelona, 30.05.14

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Konzert: Slowdive
Ort: Primavera Sound Festival
Datum: 30.05.2014
Dauer: 60 min
Zuschauer: Tausende




In einer meiner Lieblingsbands existiert der Running Gag, daß es besser gewesen wäre, vor der langen Pause vor einigen Jahren zu behaupten, man habe sich aufgelöst. Nach der gefaketen Wiedervereinigung wären dann nämlich die Hallen viel größer als vorher.

Daß Slowdive vor zwanzig Jahren vor solchen Menschenmassen wie heute gespielt hätten, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Die Auflösung bzw. der Wechsel zu Mojave 3 hat offenbar in dieser Hinsicht funktioniert, der Platz zwischen Haim (grrrr) und den Pixies half aber sicher auch, zigtausend Zuschauer zur Co-Mainstage Sony zu locken.

Die beiden zuerst angekündigten Reunion-Konzerte in London vor 14 Tagen und heute beim Primavera sollen der Finanzierung eines neuen Albums dienen. Da die Macher des Festivals als außerordentliche Musikliebhaber gelten (und das Jahr für Jahr mit der Auswahl der Lineups bestätigen), haben sie vermutlich Slowdive eine ordentliche Prämie geboten. Die Band zahlte die mit einem grandiosen Auftritt zurück. Wie man das eben als höflicher Brite so macht.



Vor dem Londoner Konzert hatte ich eigentlich erwartet, daß Neil Halstead seinen Rauschebart und die viele Frisur stutzt. Der Der-Mann-aus-den-Bergen-Look passt in meinem Weltbild nicht zu seiner Musik. Rachel Goswell hatte sich rausgeputzt trug Glitzerkram. Auf der riesigen Bühne standen beide aber so weit auseinander, daß der Kontrast Jeansjacke / Pailletten-Kleid nicht sehr auffiel. 



Rachel, die nur bei ein paar der Lieder Gitarre spielt und oft wenig zu tun hat, nutzte die Phasen ohne Beschäftigung für breite Grinsen. Sie scheint ganz offensichtlich sehr viel Spaß an der Wiederbereinigungssache zu haben und die Zeit zu genießen. Ihre drei Kollegen vorne - Neil, Christian und Nick ließen sich das nicht anmerken, sie schienen konzentriert und guckten oft, wie sich das gehört, nach unten.


Das Konzert im Village Underground vor zwei Wochen war schon sehr toll, die Umstände heute aber noch einmal sehr viel toller. Diese besondere Lage des Primavera Festivals zwischen Meer und Hochhäusern schafft bei der richtigen Musik eine perfekte Stimmung, die man selten hinbekommt. Bei Bands wie den Pixies ist es egal, wo und wann sie spielen, bei anderen schafft das Zusammenspiel aus Musik, Lage und Stimmung besondere Momente. Warpaint in den Sonnenuntergang hinein (zweimal schon) oder The xx (beim ersten Mal) in der Nacht oder Dean Wareham unter blauem Himmel auf der alten ATP direkt am Meer - das waren solch außergewöhnlich stimmungsvolle Konzerte, die ich in der Form bisher nur beim Primavera erlebt habe (no offense, RaR). Slowdive waren genauso. Die verträumte und gleichzeitig krachige Musik ist perfekt für exakt diese Umgebung. Lieder wie das heute sagenhafte When the sun hits oder Slowdive waberten in brillantem Klang über den enorm großen Vorplatz - hymnisch, ohne Hymnen zu sein.



Mag sein, daß ich als Shoegaze-Verehrer wenig objektiv bin. Aber unter all den vielen Reunions erscheint mir die von Slowdive doch wirklich zu denen zu gehören, die den meisten Sinn machen. Was soll ich immer der neusten musikalischen Mode hinterherrennen, wenn vor 20, 25 Jahre zeitlose Schönheiten geschaffen wurden, die den Kram, den man in fünf Jahren vergessen haben wird, auch jetzt so locker in den Schatten stellen!



Shellac tritt beim Primavera Festival entgegen der eigentlichen Regeln der Macher fast jährlich auf. Es wäre zu schön, wenn das für Slowdive auch eingerichtet werden könnte!

Setlist Slowdive, Primavera Festival, Barcelona

01: Slowdive
02: Avalyn
03: Catch the breeze
04: Crazy for you
05: Machine gun
06: Blue skied an' clear
07: Souvlaki space station
08: When the sun hits

09: She calls
10: Golden hair (Syd Barrett Cover)


Links:

- aus unserem Archiv:
- Slowdive, London, 19.05.14
- mehr Fotos hier






Maifeld Festival 2014 in Mannheim Tag 1

2 Kommentare

Konzerte: 
  Kristian Harting (35 min)
  Nicholas Chim (25 min)
  Fenster (45 min)
  Scarlett O'Hannah (40 min)
  Clickclickdecker
Ort: Parcour d'Amour Maimarktgelände Mannheim
Datum: 30. Mai 2014
Zuschauer: zwischen 300 und über 1000


Ich bin kein Mensch für den Festivals passen. Ich komme zu Konzerten wegen der Musik und weil ich den Musikern zusehen will. Nicht wegen der Gaudi. Und das beißt sich umso wahrscheinlicher mit den Plänen anderer, je größer der Kreis der Teilnehmer gezogen wird. 


Das Maifeld hatte mich im letzten Jahr mit gemischten Gefühlen zurückgelassen. Das klingt undankbar und pedantisch, aber das tollste Lineup ist für mich vergebliche Liebesmüh, wenn der Anteil der Krawallnasen einen gewissen Prozentsatz übersteigt. Leider sind sehr wenige Störer genug, um vielen Leuten den Spaß zu versalzen. Zweiter Punkt war, dass es zum Teil so viel zu laut war, dass ich selbst mit Hörschutz keinen Ort fand, um den Lärm irgendwo aushalten zu können.


Die Lautstärke ist ein Aspekt, den die Macher eigentlich in der Hand haben, den ich deshalb besonders ärgerlich fand. Außerdem ist die Regelung, dass ich viermal Schlange stehen muss, um einmal etwas zu trinken kaufen zu können für mich ärgerlich, weil mir diese Zeit für wichtigeres fehlt. Dem gegenüber stehen die tollen Seiten des Maifeld Derbys: Musik wie für mich persönlich ausgesucht; alle lieben Leute, die ich sonst nur über Fotos und Berichte "treffe", sind da und man kann die Erlebnisse wirklich teilen. Außerdem finde ich es Herz erwärmend, wenn im Publikum überall Musiker zu finden sind. Solche, die beim Festival auftreten und solche, die selbst einfach Gäste sind.



So habe mir dann doch wieder ein Early horse ticket geholt. Und Reklame gemacht und mir den Mund fusslig geredet. Zurecht, denn das Lineup 2014 hat eigentlich nur einen Fehler: Bands, die ich unbedingt sehen will, finden mehrfach gleichzeitig statt. Mein erhoffter Höhepunkt in diesem Jahr werden Get well soon sein (wobei ich noch sehr gespannt bin, ob zu der Tageszeit im Palastzelt das Publikum mehr von der Musik als vom Alkohol begeistert sein wird und ob ich überhaupt etwas sehen kann). In der Woche vor dem Maifeld festigte sich außerdem die Erwartung, dass das Wetter wohl ganz gut sein würde, was für so eine Veranstaltung vieles einfacher macht.


Eingedenk meiner 2013er Erfahrungen hatte ich mich für den Freitag auf die für mich komfortabelste Lösung geeinigt. Ich nehme die Überschneidungen hin (verpasse z.B. mit blutendem Herzen Bled white, Rah Rah und Lucy Rose) und bleibe im Parcour d'amour. Und ich hatte mir ein Zeitlimit gesetzt, um nicht schon nach dem ersten Tag k.o. zu sein. Klingt nicht sehr Rock'n Roll, wird auch hier nicht zur Nachahmung empfohlen, ist aber die einzige Variante, über die ich redlich Zeugnis ablegen kann.


Leider gab es beim Einlass schon den ersten Dämpfer des Tages. Obwohl eigentlich im Vorfeld gesagt worden war, das Tetrapacks mit Getränken einer vernünftigen Größe ok seien, wurde mir prompt mein Wasser abgenommen. Es geht mir nicht um das Geld, denn ich würde auch gern für einige alkoholfreie kühle Biere zahlen,  aber in den Umbauzeiten von 10-20 min schaffe ich es nicht, vom Parcour zu gehen, etwas zu trinken zu besorgen und an meinen Platz zurück zu kommen und muss auch noch damit rechnen, überhaupt nicht mehr Einlass zu finden, weil der Parcour voll ist. Ist übrigens auch ein Risiko, wenn man nur mal austreten gehen muss.



Ich weiß, ich bin nicht die Regel, aber so kommen wir halt auch nicht zusammen. Ich komme für die Musik und nicht um mich zu ärgern. 

Nachdem ich meinen Platz im Parcour gefunden hatte, war aber alles bestens. Vor dem ersten Konzert schon gab es mehrere nette Wiedersehen und diverse Schwätzchen und in allen Umbaupausen wiederholte sich das Spiel, neue Gesichter zu begrüßen und mich darüber zu freuen. Bis vor Clickclickdecker tauschte sich das Publikum auch jedes Mal fast komplett aus und so konnte ich auch locker rumlaufen und Leute treffen. 


Über den Dänen Kristian Harting wusste ich im Vorfeld nicht viel - z.B. weil ich Future Islands Konzerte bisher ignoriert habe. Er tourte gerade mit ihnen und irgendwie passte das auch zu der Art Musik die er macht. Klingt etwas absurd, denn er ist ein Ein-Mann-Orchester. Aber wie er ausholt, um gigantische Sounds zu malen, das lässt manche Band alt aussehen. Ich fand es jedenfalls rundum beeindruckend und werde in der Zukunft ein Auge auf den netten Dänen haben. Für das Maifeld Publikum muss gesagt werden, dass sogar für diesen frühen Slot sehr viele Leute den Weg in den Parcour gegangen waren und sich als sehr, sehr begeisterungsfähig erwiesen! Und für die Security, dass sie sehr nett aber bestimmt das Rauchverbot durchsetzten (bis es bei Clickclickdecker zu viele Leute wurden und auch das Publikum sich nicht mehr um Hinweise scherte).


Nicholas Chim konnte ich vor kurzem für ein Wohnzimmerkonzert in der Waldstadt begrüßen. Ich war besonders gespannt, wie die nicht-akustische Version seiner Musik klingen würde mit Rayner Lim an verschiedenen winzigen Gadgets, die über einen Mac mal Rhythmussektion und mal Keyboard ersetzten. Haute für mich gut hin. Passte hervorragend in den Parcour und hatte nur den kleinen Schönheitsfehler, dass er etwas hastig die Bühne räumen musste, weil er so versunken war, dass er die Hinweise auf das letzte Lied jetzt verpasst hatte. Aber Overboard war auch diesmal wieder ein reinster Gänsehautmoment. Schade, dass der Lärm mindestens einer anderen Bühne diesem ruhigen Set ziemlich zusetzte.



Für Fenster füllten sich die Sitze wieder fast bis an den Rand. Anscheinend ist die Formation beim Maifeld Publikum hinreichend bekannt und beliebt. Leider war das auch das erste Set, das erst mit Verspätung begann, weil die Soundcheck-Zeit zu kurz eingeschätzt worden war und hatte dann auch immer wieder Probleme mit Rückkopplungen. Schade, weil das Konzert deutlich zeigte, was sie für faszinierende Musik machen und auch wie sie in der Gruppe immer wieder neue Strukturen einnehmen und die Plätze wechseln. Es war auch das erste Set, wo die Musiker ins schwitzen kamen  und wo sich blauer Himmel zu zeigen begann.


Ganz ähnlich geschah es mit Scarlett O'Hanna - Zeitverzug war vorprogrammiert und Soundprobleme durchsetzten das Set. Trotzdem wusste sie zu überzeugen und die Sängerin war über das ganze Programm für mich ein echter Hingucker - und zum zuhören einladend. Sehr witzig (sicher nicht für die Stagecrew) auch die französische Art mit der Aufforderung zum Ende zu kommen umzugehen: ignorieren und in Ruhe noch ein Lied spielen, obwohl der Zeitplan schon total im Eimer war.



Für Clickclickdecker füllte sich der Parcour d'amour auf den letzten Platz und es lag eine Erwartungsfrohe Stimmung in der Luft. Auch vier Autoren des Konzerttagebuchs fanden sich zwischen den vielen Menschen vereint. Der Soundcheck war lang aber auch eine nette Vorführung, wie man spielerisch mit so einer Situation umgehen kann. 


Mit großer Verspätung begann das Set aber die Stimmung war bestens und rings um mich sang man textsicher mit. Mit glasigen Augen und offenem Herzen. Der Parcour machte seinem Namen alle Ehre. Erst im Gehen verstand ich, dass selbst das die schaumgebremste Variante war, denn draußen stand noch eine lange Schlange, die erst in diesem Moment Zugang bekam, weil noch ein weiterer Teil der Tribüne für die Musikfreunde freigegeben wurde.


Ich weiß freilich nicht, ob das schon für die anschließend spielende Höchste Eisenbahn war, muss aber nach den Erlebnissen drinnen schließen, dass es zumindest in Teilen Clickclickdecker waren, die all diese Liebe anzogen.

Für mich war der erste Tag des Festivals vorbei. Der Parcour d'amour war seinem Namen wieder einmal mehr als gerecht geworden.


Aus unserem Archiv:
Maifeld Derby, Tag 1
Maifeld Derby, Tag 1 - U.
Maifeld Derby, Tag 2
Maifeld Derby, Tag 2 - U. 
Maifeld Derby, Tag 3
Maifeld Derby, Tag 3 - U.

Nicholas Chim, Karlsruhe, 21.05.14
Fenster, Dresden, 02.09.12
Fenster, Paris, 01.10.11

ClickClickDecker, Beverungen, 25.05.12
ClickClickDecker, Bochum, 09.04.07





Freitag, 30. Mai 2014

Arcade Fire, Barcelona, 29.05.14

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Konzert: Arcade Fire
Ort: Primavera Sound Festival, Barcelona
Datum: 29.05.2014
Dauer: 112 min
Zuschauer: Tausende



2005 weckte ein Abend meine Konzertbegeisterung aus ihrem Dornröschen-Schlaf. Im Gebäude 9 in Köln spielte damals die neue und schnell größer werdende kanadische Band Arcade Fire. Die kleine Bühne des Clubs platzte aus allen Nähten, weil Unmengen an Musikern mit viel Bewegungsdrang zur Band gehörten (unter anderem Owen Pallett, der als Final Fantasy das Vorprogramm bestritten hatte). Die wilde Show, die wuchtig-tolle Musik - das war einzigartig. Und ich seitdem bei dem ein oder anderen Konzert - auch bei ein paar der Kanadier, die allerdings in immer größeren Sälen stattfanden. 

Im vergangenen Jahr fanden rund um die Veröffentlichung des neuen Albums Reflektor einige kleine (mehr oder weniger) Geheimkonzerte statt. Für Brüssel hatte ich bereits Karten im Warenkorb und bezahlt auf der zusammenbrechenden Website des englischen Tickethändlers und stand bedröppelt und beleidigt da. Absurderweise kann sich so etwas auf die Einstellung zur Band übertragen, die man dann aus Trotz meidet. Glücklicherweise ist die Erinnerung an 2005 so weit überstrahlend, daß meine Vorfreude auf Arcade Fire beim Primavera riesig war. Allerdings hatte ich alles gemieden, was mit den Konzerten im Herbst zu tun hatte. Ich kannte keine Videos, keine Setlisten und keine Besetzung. Daß Owen Pallett ab Sommer wieder zur Livebesetzung gehören sollte, war die Ausnahme. Der Kanadier hat gerade sein eigenes neues Album In conflict veröffentlicht (das grandios ist!), stand aber trotzdem auch in Barcelona schon mit seinen alten Kumpels auf der Bühne.

Um halb eins ging das Spektakel los, kurz vor halb drei endete es. Hätten Arcade Fire die zwei schwächeren Stücke vom aktuellen Album weggelassen, wäre es ein vergleichbares Erlebnis wie 2005 gewesen. So war es einen Hauch schlechter - aber trotzdem denkwürdig gut und mit großer Sicherheit das beste Konzert des Festivals und des Sommers. 

Die beiden Headliner Bühnen sind in diesem Jahr offenbar gleichrangig. Sony und Heineken Stage befinden sich im hintersten Eck des großen Geländes, rechts und links eines riesigen Platzes und werden abwechselnd bespielt. Warpaint hatten früher auf der Heineken nur einen kleinen Platz der Bühne genutzt und sich kompakt in der gleichen Entfernung zu einander aufgebaut, in der sie es in Clubs tun, Arcade Fire brauchten jeden Quadratmeter der Sony Stage. Mehrere Keyboard-Batterien, zwei Schlagzeuge und zwei Percussion-Stationen und jede Menge Mikros versprachen eine große Besetzung. Wenn ich mich nicht verzählt habe, kamen dreizehn Musiker auf die Bühne, als es mit Reflektor losging. Owen Pallett war dabei, zwei Percussionisten und drei Bläser (alle mit Saxophonen - das tat aber nicht weiter weh).

Zwischen den Liedern fand ein chaotisch aussehendes aber präzise ausgeführtes Wechselspiel statt. Régine und Owen waren die größten Wanderer, wobei er - vielleicht weil er so lange nicht dabei war - manchmal zwischen Geige und Keyboard links hin- und herrennen musste.

Die Band trug die vermutlich bekannten weiß-orangen Jacken, Régine ein buntes Kleid und Owen ein weißes Jacket mit schwarzen Mustern. Das ist natürlich alles nicht Fundamental-Indie-konform, mir aber vollkommen egal. Es sah gut aus und passte zur Bühnendeko.

Den Start machte Reflektor, und das sehr gut! Das anschließende Flashbulb eyes drosselte das Tempo noch einmal, bevor die Hitparade mit Power out, Rebellion und all den anderen Knüllern losging. Bis einschließlich Keep the car running war diese (vermutliche) Stunde eine einzige Singalong-Show. Auch die mürrischsten Drängler und Dauerquatscher hatten in den Singpausen glückliche Gesichter. Daß innerhalb dieser sagenhaft guten Musik die Unterphase, in der Ready to start, Tunnels und Laika aufeinander folgten, noch einmal herrausragt, ist eigentlich unwichtig aber doch bemerkenswert. Was hat diese Band für Hits angehäuft! Es sind zumindest so viele, daß einige der wichtigen Stücke von Neon Bible weggelassen werden konnten.

Das einzige kleine Haar in der Gazpacho waren die schwächeren Stücke von Reflektor (und ja, die Platte ist schlechter als die Vorgänger!). We exist war mir deutlich zu banal und egal. Bei It's never over, dem Duett im Stil von Stella Maris oder Kleine Taschenlampe brenn! bin ich noch nicht sicher, ob es toll oder kitschig ist - oder beides. Auch die Folklore mit den Papp-Köpfen (u.a. mit dem Papst) ist für mich eher geduldete Show aber nicht wirklich nötig. Das Lied dazu, Normal person, war das dritte, das ich zur Not gegen Intervention eingetauscht hätte.

Alles andere war wundervoll! Oh ja!

Natürlich mag der strenggläubige Indie-Mensch auch keine Konfetti-Kanonen. Als die bei Here comes the night zündeten und den ganzen Platz in ein buntes Schneegestöber verwandelten, um dann beim an- und abschließenden Wake up noch vereinzelt rumzuflattern, war das aber vollkommen stimmig! 

Der schönste Moment (wenn auch nicht zwingend musikalisch) war das Duett zwischen Régine und Win (It's never over), bei dem sie durch den Mittelgang durchs Publikum auf eine kleine Erhöhung 50 m vor der Bühne gegangen war, auf der vorher ab und zu ein Glitzermann (vermutlich mit Alufolien-Anzug) stand. Régine sang auf halber Höhe zwischen Mischpult und Bühne abwechslend und gleichzeitig mit ihrem Mann. Natürlich war auch das alles andere als spontan - es funktionierte aber. 

Es war der erhoffte Knüller und die kurze Nacht vollkommen wert!

Setlist Arcade Fire, Primavera Festival, Barcelona:

01: Reflektor
02: Flashbulb eyes
03: Neighborhood #3 (Power out)
04: Rebellion (lies) 
05: Joan of Arc
06: Rococo
07: The suburbs
08: Ready to start
09: Neighborhood #1 (Tunnels)
10: Neighborhood #2 (Laika)
11: No cars go
12: Haïti
13: Keep the car running
14: We exist
15: My body is a cage (kurz)
16: Afterlife
17: It's never over (Hey Orpheus)
18: Sprawl II (Mountains behind mountains)
19: Tequila (The Champs Cover / kurz)
20: Normal person
21: Here comes the night time
22: Wake up


Links:

- aus unserem Archiv:
- Arcade Fire, Luxemburg, 26.06.11
- Arcade Fire, Wiesen, 22.06.11
- Arcade Fire, Düsseldorf, 29.11.10
- Arcade Fire, Paris, 29.08.10
- Arcade Fire, Paris, 05.07.10
- Arcade Fire, Paris, 24.08.07
- Arcade Fire, Köln, 22.08.07
- Arcade Fire, Nimes, 22.07.07
- Arcade Fire, Paris, 20.03.07

mehr Fotos später!
 


Solander, Karlsruhe, 24.05.14

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Konzert: Solander (support Albin und Adam Evald)
Ort: Café Nun in Karlsruhe
Datum: 24. Mai 2014
Dauer: 45 min Vorprogramm und 90 min Solander
Zuschauer: 70 - 80



Auf die Empfehlungen des Cafe Nuns kann ich mich ja stets verlassen. Ohnehin hatte ich die Schweden Solander schon sehr lange live sehen wollen. Hinzu kam, dass es eine Art Verabredung war mit Adam Evald, der als Drummer (und Support) von Big Fox im April hier Station gemacht hatte und uns damals schon versprach, mit Solander wieder zu kommen. Das Duo Fredrik Karlsson (Sänger) und Anja Linna (am Cello) wird nämlich auf der aktuellen Tour unterstützt von Albin Johansson an sehr vielen Keyboards und Adam Evald an den .... Drums. 

Foto (c) Albin Johansson
Schon im Februar 2014 hatte es eine zweiwöchige Deutschlandtour von Solander mit dem aktuellen Album Monochromatic memories gegeben. Nun standen im Mai zum Glück noch einmal elf deutsche bzw. schweizer Stationen auf dem Plan und Karlsruhe war die zweite davon.


Meine Erwartungen waren hoch gespannt und als Ausklang eines schönen Sommertags kam mir der kleine Ausflug in die Oststadt gerade recht.  Das Cafe Nun füllte sich nicht sofort mit Türöffnung bis an den Rand, aber zum Auftritt von Solander war es doch vom Höchststand nicht weit entfernt. Da gab es wohl noch einige, die so viel wie möglich Abendsonne mitnehmen wollten.


Der Abend begann mit zwei kurzen Sets der zwei Gastmusiker. Albin ließ an den rings um ihn verteilten Keyboards Pink-Floyd-Synthie-Zeiten wieder erwachen und Adam Evald holte drei von seinen (zumindest im Ton) romantischen Liedern hervor, nachdem er sich versichert hatte, dass im Publikum genug Menschen saßen, die nicht schon im April alles gehört hatten. So Überhaupt war vielleicht sein trockener Humor fast noch unterhaltsamer als die Musik...



Nach einer kurzen Pause war es dann 22 Uhr und das eigentliche Solanderset begann. Tatsächlich waren meine Erwartungen keineswegs zu hoch gespannt gewesen. Die Zwiesprache von Stimme und Cello war für mich immer wieder sehr spannend zu hören und wurde sehr gefühlvoll unterstützt durch einen Rhythmusrahmen, der sich nie in den Vordergrund schob und von den Melodien vom Keyboard. Das wirkte sehr organisch und rund und fand den Weg in mein Herz.


Das Gespräch mit dem Publikum führte zum großen Teil Fredrik und manchmal hatte es den Anschein, als lese er uns aus (s)einem Manifest vor (das stand auf dem Buch in dem anscheinend die Setlist oder zumindest Notizen dazu standen). Es schien ihnen ganz gut zu gefallen im Nun und mit dem Publikum des Abends. Sie betonten mehr als einmal, was für eine tolle Sache so ein Laden für die Leute in Karlsruhe sei. Was wir natürlich wissen und schätzen. 

Vielen Dank auch für diesen goldenen Abend mit den gar nicht so kühlen Schweden an das Team vom NUN.
 
Treffende, sprechende und warmherzige Bilder von Nicole Böttler


Tourdaten:

23.05. Köln
24.05. Cafe Nun Karlsruhe
25.05. Wärmehalle Süd Leipzig
26.05. Cafe Wagner Jena

27.05. Like waves Festival München
28.05. Oya Bar Kafé St. Gallen
29.05. KiFF Aarau
30.05. Way Back When Festival Dortmund
31.05. Kulturzentrum Dieselstrasse Esslingen

31.05. Maifeld Derby Mannheim
01.06. Pools Club Göttingen 


Aus unserem Archiv:
Big Fox im Adam Evald als Support, 4. April 2014

Meine Fotos des Abends mit Solander:
 

Konzerttipps in München Juni 2014

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die livepräsenz von bands bzw. künstlern hat an bedeutung gewonnen. dem wollen wir gern rechnung tragen, indem wir immer mal wieder etwas deutlicher hinweise auf entsprechende veranstaltungen geben. das können tourdaten einzelner künstler sein, aber auch wie heute übersichten nur für eine stadt. dass uns münchen dabei am herzen liegt, dürfte auf der hand liegen. gleichsam bemühen wir uns nicht um einen kompletten überblick, sondern picken uns die perlen heraus. wenn Ihr etwas ergänzt haben wollt, gebt bescheid oder nutzt die kommentarfunktion. (und bitte, verlasst Euch nicht auf die angaben hier, sondern lasst sie Euch vom veranstalter vorab bestätigen, danke!)



Wir danken Eike, der diese Liste mit Liebe zusammengestellt und hier veröffentlicht hat (dort gibt es auch viel zu hören).

01.06. neutral milk hotel, kammerspiele
01.06. dota, substanz
01.06. bulbul, unter deck
01.06. suddenly the goat u.a., sunny red
01.06. no problem / voight-kampff, kafe kult
02.06. the lurkers, sunny red
02.06. the national, zenith
03.06. flip grater, hauskonzerte.com
03.06. the builders and the butchers u.a., kranhalle
03.06. tragedy / nakam, kafe kult
04.06. le café bleu, milla
04.06. astronautalis, kafe marat 
04.06. chuck ragan, theaterfabrik
04.06. emc / the doppelgangaz, hansa 39
04.06. v. peirani & e. parisien duo, unterfahrt
05.06. julian heidenreich, substanz
05.06. papanosh, unterfahrt
05.06. kafkas orient bazaar u.a., glockenbachwerkstatt
05.06. motorama, milla
05.06. the living / the tonecooks u.a., hansa 39
05.06. the kvb, kranhalle
05.06. wye oak, strom
06.06. charles bradley, theaterfabrik
06.06. veli x viwo u.a., milla
06.06. la loalaii / casco u.a., kranhalle
08.06. july talk, atomic cafe
08.06. the devil makes three, strom
08.06. susanne blech, kranhalle
09.06. clutch, backstage halle
09.06. finn nelè, heppel & ettlich
11.06. archie bronson outfit, kranhalle
12.06. circo simonelli / lost lines, glockenbachwerkstatt
13.06. misophonia / turdbaby u.a., sunny red
13.05. hysterese u.a., kafe marat
14.06. wreck away beach, strom
14.06. heartbeat sound u.a., sunny red
15.06. dave hause, strom
15.06. chain & the gang / birdcalls, kafe kult
16.06. friends of gas u.a., glockenbachwerkstatt
17.06. angus and julia stone, atomic cafe
17.06. nasmyth, sunny red
17.06. a home.a heart. whatever u.a., glockenbachwerkstatt
18.06. of mice and men, strom
18.06. schwefelgelb, kranhalle
18.06. the mammoths u.a., sunny red
19.06. monster magnet, backstage werk
19.06. the pains of being pure at heart, strom
20.06. balkanauten, milla
20.06. front line assembly, hansa 39
20.06. zubzonikz, sunny red
20.06. jasper flynn / cat stash, kranhalle
22.06. amenra / sum of r, kranhalle
22.06. bamwise, sunny red
22.06. limp bizkit, zenith
23.06. black label society, backstage werk
23.06. munich lounge lizards, unterfahrt
23.06. blind and lame u.a., glockenbachwerkstatt
24.06. spirit caravan, kranhalle
25.06. the darcys / gender bombs, milla
25.06. brave black sea u.a., kranhalle
25.06. fractal gumbo, unterfahrt
25.06. laye mansa and friends, glockenbachwerkstatt
26.06. peccobillo / baestik, milla
28.06. florian brandl quartet, unterfahrt
29.06. black tusk u.a., sunny red
30.06. egos at the door u.a., sunny red
30.06. kylesa & lazar / wulf, strom

Warpaint, Barcelona, 29.05.14

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Konzert: Warpaint
Ort: Primavera Sound Festival, Barcelona
Datum: 29.05.2014
Dauer: 60 min
Zuschauer: einige Tausend



Kurz vor Warpaint, die die spannende Phase des ersten Tags des Primavera Festivals einleiten sollten, ging meine Kamera kaputt. Eigentlich ein Stimmungskiller. Da aber gegen miese Laune am ehesten gute Musik wirkt, hätte sie sich keinen besseren Zeitpunkt aussuchen können, jedes der vielen Warpaint-Konzerte, die ich in den vergangenen Jahren gesehen habe, war wundervoll.

Beim Primavera Festival hatten Warpaint bereits 2011 gespielt, an der gleichen Stelle des Geländes. Damals stand da allerdings eine der kleineren Bühnen, heute die eine Hälfte des Hauptbühnendoppels mit einem Platz dazwischen, auf dem man die Fans des SC Paderborn mehrfach unterbringen kann. 

Zuletzt hatte ich die Amerikanerinnen im Februar in Köln gesehen. Das Konzert litt unter einer Erkrankung der Bassistin Jenny Lee Lindberg. Der Auftritt heute litt unter nichts. Wären nicht beim wundervollen No way out die Bässe fies dumpf mißlungen und ein Teil unserer Reisegruppe überzeugt, das anschließende Ashes to ashes sei ein schlechtes Bowie-Cover gewesen, das Konzert wäre perfekt gewesen. Warpaint spielten zwischen Meer (rechts*) und Sonnenuntergang (links*), variierten wie üblich einzelne Stücke in neuer Weise - diesmal Undertow, ich bin recht sicher, daß ich dabei noch nie einen Freestyle-Part erlebt habe und Elephants, das ich schon oft in sehr lang gesehen habe, allerdings nicht so wie heute.

Es war ein erneut großartiges Konzert der vier Frauen aus Los Angeles. Nach dem vierten Mal mit zweiter Platte höre ich keinerlei Unterschiede mehr zwischen alten und neuen (und unveröffentlichten) Songs. 

Und falls die Band mir doch irgendwann langweilig wird, kann ich noch ausführlich über die Outfits der Musikerinnen schreiben. Also heute nur kurz: Jenny Lee Lindberg trug einen Tarn-Overall und pinke Haar und war wie üblich das bunteste Bandmitglied. Emilys grünliche Haare waren eindrucksvoll, kamen aber bei weitem nicht an die Farbe der Bassistin ran. 

Mehr (nicht von mir) in den nächsten Tagen. Denn Samstag spielen Warpaint beim glänzend besetzten Maifeld Derby, einem unserer Lieblinge. Da gibt es zwar kein Meer und keinen Sonnenuntergang mit Warpaint aber sehr sicher ein glänzendes Konzert. Für die Prognose muß man nicht sehr mutig sein.

Setlist Warpaint, Primavera Festival, Barcelona:

01: Intro
02: Keep it healthy
03: Bees
04: Undertow
05: Love is to die
06: Biggy
07: Disco//very
08: No way out
09: Ashes to ashes (David Bowie Cover)
10: Elephants

Links:

- aus unserem Archiv:
- Warpaint, Köln, 23.02.14
- Warpaint, Den Haag, 16.11.13
- Warpaint, Larmer Tree Gardens, 31.08.13
- Warpaint, Rüsselsheim, 20.07.12
- Warpaint, Rüsselsheim, 20.07.12
- Warpaint, Prag, 10.07.12
- Warpaint, Lüttich, 05.07.12
- Warpaint, Haldern, 13.08.11
- Warpaint, Köln, 28.06.11
- Warpaint, Amsterdam, 19.06.11
- Warpaint, Barcelona, 28.05.11
- Warpaint, Frankfurt, 11.11.10
- Warpaint, Paris, 06.11.10
- Warpaint, Brüssel, 16.05.10
 


Mittwoch, 28. Mai 2014

Ankündigung: Young River Festival 2014, Esslingen

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Konzertankündigung: Young River Festival 2014
Ort: Kulturzentrum Dieselstraße, Esslingen
Datum: 28.05.2014 - 31.05.2014
Bands und Termine: siehe unten


Der Fluss als Metapher für den Verlauf eines menschlichen Lebens ist seit der Antike kulturell etabliert. Gerne stellt man das Altern mit fließenden Strömen dar. Esslingen am Neckar verdankt dem KOMMA mit seinem exzellenten Booking sowie der enormen Unterstützung lokaler Bands wie den Feuilleton-Lieblingen Die Nerven einen ganz besonderen Ruf.
Dass aber auch das Kulturzentrum Dieselstraße abseits von gesetzten Blues-Größen inklusive der Reste der Woodstock-Legende Ten Years After, Jazzern und Folk-Musikern auch mit innovativen Bands anderer Genres aufwarten kann, kommt vielleicht ein wenig überraschend. Das erstmals stattfindende YOUNG RIVER FESTIVAL, das heute Abend startet, beweist genau das. Die Kuratoren um Die-Selektion-Sänger Luca Gillian sind jung, geschmackssicher und bringen an vier Abenden in Folge ganz besondere Bands auf die Bühne, verpassen dem ehrwürdigen, als Verein organisierten Kulturzentrum eine Frischzellenkur, die den schönen Club auch einem erweiterten Publikum bekannt machen wird.
Benannt nach einem Song unserer Lieblingsband Motorama, ist es eine große Freude, das ausgerechnet die russische Post-Punk-Sensation aus Rostov-on-Don das Festival eröffnet. An den folgenden Tagen stehen Auftritte der fantastischen Gruppen Fenster, The Loodies und Solander an. Eröffnet werden die Konzerte immer – und das verleiht dem Festival zusätzlichen Reiz – durch vielversprechende Künstler aus der Region.
Im Anschluss an die Auftritte legen außerdem verschiedene Djs aus diesem Umfeld auf, selbstredend vinyl only.

Das Festival-Ticket für alle vier Tage kostet schmale 30€ (ermäßigt 15€), für die Konzerte werden jeweils 10€ (ermäßigt 7€) verlangt.



Die Termine:


Motorama (+ Levin Goes Lightly), Mittwoch, 28.05.2014, 20:00 Uhr

In zahlreichen Berichten gefeiert, von Oliver zum Konzert des Jahres gekürt und live unwiderstehlich, ist Motorama längst einer der spannendsten Acts der Gegenwart. Allen Joy Division Vergleichen enthoben, spielen Vlad Parshin und Co ihre Melange aus Post-Punk und Indie-Pop á la The National so aufregend wie niemand sonst. Gillian veranstaltet Motorama bereits zum vierten Mal, Frontmann Parshin schnitt einst ein Video für Die Selektion. Die Verbindung Esslingen – Rostov-on-Don treibt schöne Blüten.
Levin Goes Lightly, eine schillernde Kunstfigur aus der Szene um die einstigen Waggons am Nordbahnhof wird den Abend eröffnen. Avantgarde trifft auf Glam und Nick Cave. An den Plattentellern anschließend: Gillian selbst und Volker Spahlinger (Obscür). Ein Abend, den man nicht verpassen darf. Keine Ausreden. 

Auch die übrigen Termine seien wärmstens ans Herz gelegt. Die Kosmopoliten von Fenster ebenso wie die sensationellen kanadischen Folk-Popper The Loodies mit Yasmine-Tourist-Sänger Dominik von Gerwald im Vorprogramm und natürlich das tolle schwedische Projekt Solander am letzten Abend.


Donnerstag, 29.05.2014, Fenster (+ Tristan Reverb), 20:00 Uhr

Freitag, 30.05.2014, The Loodies (+ Dominik von Gerwald), 20:00 Uhr

Samstag, 31.05.2014, Solander (+ Jfr Moon), 20:00 Uhr


Dienstag, 27. Mai 2014

Goldfrapp, Köln, 23.05.14

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Konzert: Electronic Beats Festival mit Goldfrapp, Jon Hopkins, Mac DeMarco, Vimes
Ort: E-Werk Köln
Datum: 23.05.2014
Dauer: Goldfrapp ca. 60 Minuten, Jon Hopkins ca. 60 Minuten, Mac DeMarco ca. 40 Minuten, Vimes ca. 30 Minuten
Zuschauer: ca. 2000 (ausverkauft)




Dieses Jahr an Ostern schenkte mir mein Freund eine Karte fürs Electronic Beats Festival in Köln. Das ist normalerweise nicht ganz meine Geschmacksrichtung, aber in diesem Fall hieß der Headliner Goldfrapp. Dennoch war ich etwas besorgt: Würden wie die einzigen Gäste über 20 sein? Für das "Festival" waren fünf Bands vorgesehen, dazwischen sollten DJs auflegen. Würden Goldfrapp vielleicht zwischen 4 und 5 Uhr morgens auftreten? Und was machte diese Band, deren letztes Album "Tales of Us" an getragener Ruhe kaum zu überbieten war, eigentlich bei einem Festival, dessen Ziel doch sicherlich war, dass alle Besucher so richtig schön verschwitzt abtanzen?




Bei unsere Ankunft am E-Werk wurden wir zunächst mit der Information konfrontiert, dass die Band Milky Chance, auf den Plakaten die wichtigste Band nach Goldfrapp, hatte absagen müssen. Nachdem ich Milky Chance überhaupt nicht kenne, konnte ich ihren Verlust durchaus verschmerzen, ich begrüßte ihn sogar, wenn das bedeutete, dass ich am Abend nach einem Arbeitstag vor 4 Uhr ins Bett kam ...

Der Einlass am E-Werk erwies sich als durchaus Festival-mäßig, man wurde nämlich aufs Genaueste auf Essen und Getränke durchsucht. Während vor uns einer jungen Frau nicht nur eine halbe Tüte Kekse abgenommen wurde, sondern sie auch genötigt wurde, eine noch vorhandenes halbes Käsebrötchen noch schnell hektisch aufzuessen, oder es ebenfalls wegwerfen zu müssen. Beim nächsten Versuch, die Einlasskontrolle zu passieren, wurde sie ganz im Ernst gefragt "Du hattest doch vorhin noch einen Kaffee...?". Ich nehme an, die Besucherin hatte ihn ganz durchtrieben in ihrem Magen versteckt.



An einer richtigen Bändchenausgabe bekamen wir neben unseren "Festivalbändchen", die als Möglichkeit genutzt wurden, dem auch sonst allgegenwärtigen Sponsor T-Mobile noch etwas mehr Werbefläche zu bieten, Gutscheine für ein noch nicht terminiertes Ersatzkonzert von Milky Chance. Ob ich dort wohl hingehen werde? Während an diesem lauen Frühsommerabend der Biergarten des E-Werks gestopft voll war - man konnte Grillwürstchen kaufen, natürlich Getränke konsumieren und sich außerdem Hipsterbeutel bedrucken lassen - war der Innenraum noch ziemlich leer, obwohl der Auftritt von Vimes bereits im Gange war.



Das Kölner Duo war auf der Bühne ein Trio und machte, soweit ich das anhand der vielleicht drei Lieder, die wir mitbekamen, beurteilen konnte, recht angenehmen Synthie-Pop. Als nächstes kam, nach einer kurzen Pause, während der DJs auf einem Balkon elektronische Musik auflegten, Mac DeMarco. Den kanadischen Künstler hatte ich ebenfalls vor diesem Abend überhaupt nicht gekannt, ließ mir aber von meinem Freund versichern, er werde im Moment extrem gehyped.

Spätestens jetzt wurde auch klar, dass man beim Booking den "Electronic Beats"-Titel des Festivals nicht nur bei Goldfrapp ein wenig beiseite gelassen hatte. DeMarco, der mit Band auftrat, aber eigentlich ein Solokünstler ist, macht eher Slackerrock, der zudem auch noch ausgesprochen un-elektronisch klingt.


So richtig verstanden habe ich diesen Auftritt, denke ich, nicht. Wie so oft momentan erschien alles, von der 90er Jahre-Frisur des Künstlers über den "Jurassic Park"-Truckerhut des Gitarristen bis hin natürlich zur Musik so wahnsinnig ironisch, dass es mich nervte. Beim ersten Song riss DeMarco eine Gitarrensaite, was er damit kommentierte, dass es schon bizarr sei, dass ihm das ausgerechnet beim Electronic Beats Festival passieren würde. Der Gitarrist überbrückte das Aufziehen einer neuen Saite mit einer angeblich selbst verfassten und absichtlich schlecht gesungenen Power-Ballade, bei der es sich um "Yellow" von Coldplay handelte.


Zwischen den gespielten Songs geizte DeMarco nicht mit ironischen Zwischenansagen, die den Kontrast zwischen der recht sanften Musik und der Rampensau-Persönlichkeit des Künstlers unterstrichen. Das war sicher auch ironisch. Ebenfalls auffällig waren seine kurzen Lacher und seine markante Zahnlücke. Mit "Still Together", das frappierend an "The lion sleeps tonight" erinnerte, endete das Set nach 10 Titeln und rund 40 Minuten.


Setliste Mac DeMarco, Köln:
01: Salad Days
02: The Stars Keep On Calling My Name
03: Blue Boy
04: Treat Her Better
05: Cooking Up Something Good
06: Let Her Go
07: I'm A Man
08: Ode To Viceroy
09: Chamber of Reflection
10: Still Together


Endlich Zeit für Goldfrapp. Beim Aufbau wurden jede Menge völlig unelektronische Instrumente auf die Bühne getragen, beispielsweise ein Kontrabass und eine Mandoline. Alles wurde ganz exakt vorbereitet, etwa das Mikrophon ganz genau auf Alisons (vermutete) Höhe eingestellt, Scheinwerfer und Windmaschinen millimetergenau auf sie ausgerichtet sowie ein Sortiment von Wasser und heißem Tee bereit gestellt. Man bekam den Eindruck, dass die Band Wert auf Präzision legt und diese auch beim Personal durchsetzt.


Bei Auftrittsbeginn fand sich eine ganze Gruppe von Musikern ein, allerdings nicht die weniger berühmte Hälfte des Duos, Will Gregory, der anscheinend an den Liveauftritten seines Projekts nicht mehr teilnimmt. Stattdessen gab es einen Gitarristen, einen Schlagzeuger, einen Bassisten, der auch den Kontrabass spielte, eine Keyboarderin, die auch die Mandoline und Geige spielte sowie eine zusätzliche Dame an einem anderen Keyboard, die als Alternativinstrument auch ein Umhängekeyboard aus der Thomas Anders-Gedächtniskollektion dabei hatte. Wie es sich für eine Diva gehört, betrat Alison die Bühne erst, als alle und alles fertig waren. Sie trug einen eigentlich schlichten schwarzen Anzug, dessen gewaltige Schulterpolster und ausladende Ärmel sie jedoch wirken ließen, als hätte sie einen Umhang oder auch Flügel.

Bei Alison Goldfrapp muss man immer auch ein wenig Angst haben, dass ihr etwas nicht passt, und nachdem es bei Mac DeMarco in meiner Umgebung einige laute Idioten gegeben hatte, war ich bereits etwas in Sorge, dass es vielleicht angesichts der ruhigen Goldfrapp-Musik zu unschönen Szenen (mit entsprechenden Gegenreaktionen von der Bühne) kommen könnte. Es geschah aber nichts dergleichen, zumindest in meiner Umgebung herrschte nichts als gebannte Aufmerksamkeit, und Alison war anscheinend auch gut aufgelegt.


Los ging es mit einigen neuen Songs - "Drew", "Alvar" und "Clay" vom aktuellen Album, "Yellow Halo" ist ein Bonussong des Singles-Albums von 2012 - die quasi akustisch dargeboten wurden. Die Bühne lag beinahe im Dunkeln, Alisons Stimme beherrschte alles. Nach und nach wurde das Set etwas lebhafter, bis es zu "Number One" beinahe discomäßig wurde und anschließend bei "Train" das Umhängekeyboard zum Einsatz kam. Langsam war auch von den "Electronic Beats" etwas zu hören, denn die Bässe gingen einem mittlerweile durch den ganzen Körper. Auch optisch wurde dies durch den vermehrten Einsatz von Scheinwerfern in unterschiedlichen Farbschattierungen unterstrichen.


Mit dem ebenfalls schnelleren "Ride A White Horse" hätte man die Kollektion schneller, bekannter Songs zum Beispiel mit "Ooh La La" noch erweitern können, stattdessen wurde nun aber mit "Strict Machine" bereits der Song angestimmt, der uns als Abschluss-Lied bekannt war. Es ist ja durchaus üblich, dass Bands bei Festivals mit einer gekürzten Setliste antreten, allerdings ist es dem Headliner normalerweise durchaus möglich, eine Zugabe zu geben. Eine solche erfolgte nicht und im Vergleich zu ihren sonst immer gleichen Setlisten mussten wir auf sechs Titel (darunter "Lovely Head" oder "Utopia") verzichten. Angesichts der Tatsache, dass mit Milky Chance einer der Festival-Acts komplett ausgefallen war, konnte es keine Zeitprobleme geben. Aber es half nichts, das Goldfrapp-Set war, warum auch immer, nach elf Songs leider vorbei.


Setliste Goldfrapp, Köln:
01: Drew
02: Alvar
03: Clay
04: Yellow Halo
05: Little Bird
06: You Never Know
07: Thea
08: Number One
09: Train
10: Ride A White Horse
11: Strict Machine


Anschließend trat noch Jon Hopkins auf, dessen Album "Immunity" 2013 für den Musikexpress die Platte des Jahres war. Nun entwickelte sich der Abend doch noch in die Richtung, die angesichts des Festivalnamens erwartet hatte. Hopkins stand an einem riesigen, vom Publikum aus nicht einsehbaren Pult und erwies sich als unglaublich fleißig. Bei komplett elektronischer Musik gibt es bei Live-Performances ja manchmal das Problem, dass der Künstler nicht viel zu tun hat, aber Hopkins verdiente sich seine Gage, indem er wie wild hinter dem Pult drehte, drückte und ... ja, was auch immer. Er wirkte jedenfalls sehr beschäftig - soweit ich das beurteilen konnte, denn das nun großzügig eingesetzte Strobo-Licht blendete mich doch arg.

Die zahlreichen Videoleinwände, die rund um die Bühne angebracht worden waren, bislang aber wenig Verwendung gefunden hatten, kamen nun auch endlich zum Einsatz. Es half aber alles nichts: Ein paar Songs lang blieben wir noch für diese Mischung aus Ambient und Techno, dann zog es uns zum Auto und nach Hause.

Ich bin froh, dass wir die Gelegenheit genutzt haben, einen der hierzulande seltenen Live-Auftritte von Goldfrapp zu sehen, schade nur, dass der Headliner-Slot zu kurz ausfiel.

Links:

- aus unserem Archiv:
- Goldfrapp, London, 25.06.08
Mac Demarco, Paris, 02.12.12 

Bilder: Dirk von Platten vor Gericht

Gudruns Konzerttipps im Juni

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Konzerte im Juni haben in unseren Breiten den Vorteil der langen Tage und die Vorfreude auf den Sommer, der ja noch kommt. Dieses Jahr liegt auch Pfingsten im Juni und damit eine ganze Reihe von Festivals, die das lange Wochenende zu etwas besonderen machen. Für die Beverunger Indie-Festspiele sind die Karten ja schon lange, lange über den Ladentisch gegangen, die großen Festivals werden hier ignoriert, aber andernorts finden sich noch Plätzchen vor Bühnen, die auch ein feines Programm zu bieten haben werden.



Open Ohr Festival auf der Mainzer Zitadelle zu Pfingsten u.a. mit
  Sugar from soul (Koblenz, 21. Juni 2012)
  Rah Rah, The Elwins, Judith Holophernes
  Talking to turtles (Rüsselsheim, 21. Juli 2012)
  Motorama (Paris, 13. Dezember 2013)
  Scott Matthew (Stuttgart, 11. Dezember 2013)

Total Lokal Festival in 
  Berlin (Lido) am Pfingstsonntag
  Köln (Stadtgarten) am Pfingstdienstag
  Hamburg (Knust) am Pfingstmittwoch

 

Catherine Feeny and Chris Johnedis

28.05. Feldbach, Glam Feldbach
29.05. Prag, Clown and Bard Hostel
30.05. Berlin, Playing with Eels
31.05. Berlin, KE//ER, Karl Marx str 52, Neuköln
01.06. Kasteel, Baexem (14:00 Uhr)
02.06. Amsterdam, Zaal
04.06. Lüttich, Castle of Waroux
06.06. Thimister
07.06. Brüssel house concert, contact fbulte@gmail.com
08.06. Brügge, Fiesta Solar
09.06. Gent, house concert
10.06. Lille, house concert



AnnenMayKantereit

Stuttgart, 20. Mai 2014

28.05. Dresden Scheune Lounge
30.05. Oberhausen Druckluft
01.06. Würzburg Posthalle
02.06. Bamberg Griesgarten
05.06. Osnabrück Kleine Freiheit
06.06. Orange Blossom Special 

08.06. Rock am Ring
10.06. Konstanz Kulturladen
11.06. Frankfurt Nachtleben
13.06. Erfurt Franz Mehlhose
14.06. Bamberg Morphclub

21.06. Homberg (Efze) Musikschutzgebiet e.V.
22.06. Duisburg Traumzeit Festival


Lucy Patané und Marina Fages


29.05. Paris (La Fabrique Balades Sonores)
30.05. Paris (Homespun Booking)
01.06. Brussels (Soirées Cerises)
03.06. Karlsruhe Waldstadt Wohnzimmer
04.06. Augsburg (Grand Hotel Cosmopolis)
06.06. Chemnitz (Odradek)
07.06. Berlin (Madame Claude)
08.06. Berlin (Karneval der Kulturen, Latinauta stage)
10.06. Berlin (Soupanova)
11.06. Hamburg
12.06. Bremen
13.06. Groningen (Wishful Music)
15.06. Amsterdam (CC MuziekCafé)
21.06. Glasgow (Tchai Ovna)
22.06. London (InSpiral Lounge)



Paper Arms

30.05. Kiel, Schaubude
31.05. Hamburg, Astra Stube
04.06. Hasselt, Carpe Diem
05.06. Köln, MTC
06.06. Berlin, Cassiopeia
07.06. Regensburg, Alte Mälzerei
08.06. Wien, Bach
09.06. tba
10.06. Wiesbaden, Schlachthof
11.06. Münster, Gleis 22
12.06. Trier, Ex Haus
13.06. Pforzheim, Kupferdächle
14.06. Saarwellingen, Rockcamp




Alin Coen

Karlsruhe, 4. Juli 2013

31.05. Bernau, Siebenklang Open Air
12.06. Ettersburg, Pfingstfestival
16.06. Paris, Jardin du Luxembourg
02.08. Perleberg, Deutschstunde Festival
08.08. Würselen, Burg Wilhelmstein
09.08. Kassel, Kulturzelt (mit Sea&Air)
03.09. Düsseldorf, Treibgut Festival
05.09. Leipzig, Parkbühne Clara-Zetkin-Park
06.09. Dresden, Saloppe


The Elwins

Paris, 10. September 2013

31.05. Freiburg, The Great Räng Teng Teng
01.06. Mannheim, Maifeld Derby Festival
06.06. Schorndorf, Manufaktur
07.06. Mainz, Open Ohr Festival
08.06. Hamburg, Knust


Keston Cobblers Club

01.06. Mannheim – Maifeld Derby   
03.06. Haldern - Pop Bar
04.06. Nürnberg – MUZ (+Rah Rah)
06.06. Freudenburg – Burg Open Air
07.06. Kleinreifling – Seewiesenfest   
08.06. Beverungen – Orange Blossom Special
13.06. Karlsruhe – Wohnzimmerkonzert (abgesagt)
14.06. Duisburg – Folkfest (abgesagt)


Tara Jane Oneil

Paris, 25. April 2012

04.06. Köln, King George
05.06. Leipzig, NATO
06.06. Berlin, TBA
07.06. Paris, Espace en cours




Afenginn
Karlsruhe, 2. Februar 2013

04.06. Ulmer Zelt - Ulm
07.06. Kulturelle Landpartie- Uelzen
08.06. Kulturelle Landpartie- Uelzen




Sea & Air
Karlsruhe, 3. Oktober 2013

05.06. Jena, FH-Aula
06.06. Chemnitz Weltecho
07.06. Leipzig, Parkbühne Geyserhaus
09.06. Berlin Lido (*)
10.06. Köln, Stadtgarten (*)
11.06. Hamburg, Knust (*)
(*) Total Lokal Festival


A forest

Karlsruhe, 10. Februar 2014

05.06. Leipzig, Campusfest
11.06. Erfurt, FH Sommerfest
27.06. Lärz, Fusion
06.07. Stuttgart, Marienplatzfest


Talking to turtles
Rüsselsheim, 21. Juli 2013

07.06. Mainz - Open Ohr Festival
14.06. Bayreuth - Uniopenair Bayreuth
27.06. Lärz - Fusion Festival
28.06. Hamburg - altonale Pop Nacht
26.07. Reutlingen - Burning Eagle Festival
01.08. Friedland - Jenseits von Millionen
09.08. Altdöbern - Wilde Möhre Festival
23.08. Darmstadt - Golden Leaves Festival
05.09. Dresden - The Sound of Bronkow Music Festival
06.09. Rostock - Peter-Weiss-Haus
11.09. Leipzig - Conne Island
12.09. München - Milla - Live Club
13.09. Wiesbaden - Schlachthof Wiesbaden
14.09. Berlin - PRIVATCLUB Berlin
16.09. Bochum - Bahnhof Langendreer Bochum Kulturzentrum
18.09. Jena - Café Wagner Jena e.V.
19.09. Freiburg - The Great Räng teng teng
20.09. Düsseldorf - FFT Düsseldorf


Marcel Brell


09.06. Obermühl - Gierlinger
10.06. Heilbronn - Stadtstrand
11.06. Karlsruhe - Wohnzimmer
12.06. Fulda - Backstage
13.06. Chemnitz - Subway to Peter
14.06. Zeitz - Sehsorg
03.07. Bochum - Café Tucholski
04.07. Ulm - Murphy's Law
06.07. Lorsch - Birkengarten Festival
11.07. Gelsenkirchen - Wohnzimmer





Illute

07.06. Lübeck . Tonfink
11.06. Hildesheim . tba
13.06. Berlin . corbo
14.06. Kiel . wald&wiesen festival
04.09. Augsburg . die Metzgerei
05.09. Fürth . badstraße
06.09. Stuttgart . galao



Neufundland
Reutlingen, 27. Juli 2013

09.06. Köln, Gebäude 9 + Thees Uhlmann
10.06. Düsseldorf, Zakk + Thees Uhlmann
21.06. Homberg, Musikschutzgebiet Festival
12.07. Mönchengladbach, Horst Festival

 



Felix Gebhard
Karlsruhe, 5. Oktober 2012

13.06. Hannover, Bei Koc
14.06. Karlsruhe, Café Nun 



The Pains of being pure at heart
Köln, 9. Juli 2011

18.06. Stuttgart - Club Schocken
19.06. München - Strom
20.06. Berlin - Magnet Club
21.06. Frankfurt - Zoom
22.06. Münster - Gleis 22
24.06. Hamburg - Knust
25.06. Köln - Luxor 




Dear Reader
Berlin, 1. Januar 2014

21.06. Würzburg, Umsonst und Draussen
22.06. Duisburg, Traumzeit Festival
28.06. Hamburg, Altonale Pop Nacht
 



 

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