Sonntag, 7. Dezember 2008

Tiger Lou, Köln, 06.12.08


Konzert:Tiger Lou
Ort: Werkstatt, Köln
Datum: 06.12.2008
Zuschauer: gut 400 (ausverkauft)
Dauer: ca. 75 min


Eine Premiere für mich, in der Wekstatt, dem jüngsten Konzertort für solche Bands, die wir hier mögen, in Köln, war ich bisher noch nicht. Und ich war sehr angenehm überrascht, denn die Halle in einem Gewerbegebiet in Flaschenwurfreichweite von Underground und Live Music Hall, gefiel mir sehr gut. Sie wirkt luftig, hat eine sehr schöne Bühne und das mit Abstand tollste Konzertlicht in Köln!

Weil die Nachfrage nach Tiger Lou erstaunlicherweise wahnsinnig hoch war, hatte man sogar im anderen Saal der Werkstatt ein Public Viewing für Tiger Lou eingerichtet. Mich hatte extrem überrascht, daß die Schweden so gut ankommen, ich hatte sie ja auch noch nicht gesehen. Das aktuelle Album der Band (A partial print) ist eine meiner Lieblingsplatten des Jahres - aber ein ausverkauftes Konzert...?

Vor Tiger Lou spielten Atlantic/Pacific, eine Band bestehend aus Garrett Klahn (Texas Is The Reason, Solea), Sergie Loobkoff (Solea, Samiam) und John Herguth (House & Parish), die mit drei Gitarren akustisch ein paar neue Lieder und einige Hits ihrer alten Bands spielten. Da ich die Musik ihrer "lauten" Bands bislang nicht kenne, waren auch die akustischen Versionen neu. Es waren ruhige Gitarrensongs, die teilweise von üblem Boxenknacken begleitet wurden.

Schlimmer waren aber unsere Plätze. Weil wir am Rand standen, hatte wir zumindest an einer Seite Ruhe. An der anderen wurde es immer enger, so daß man sich schließlich gar nicht mehr rühren konnte, selbst Klatschen ging irgendwann nicht mehr. Dazu hatten die Lüftungsrohre eher dekorativen Wert, es war unerträglich stickig.

Ich dachte schon, daß mir das das Konzert von Tiger Lou vollkommen verderben würde. Nach 45 Minuten Atlantic/Pacific und Umbaupause - und den ersten Minuten Tiger Lou - war das aber irgendwo auszublenden, denn ein gutes Stück der widrigen Umstände spülte die Brillanz der Band locker weg. Hätte das ganze in einer angenehmeren Umgebung stattgefunden, stünde der Abend herausragenden Konzerten von The National, Interpol oder den Editors in nichts nach.

Nach Trust falls bestätigte Sänger Karl Rasmus Kellerman, daß sie heute ihre aktuelle Platte von Anfang bis Ende spielten. Das muß nicht immer eine gute Idee sein, wenn eine CD Längen hat. A partial print hat aber keine. Also perfekt, daß sie das alles spielen wollten!

Tiger Lou bestehen im Studio ausschließlich aus Karl Rasmus. Live hatte er Unterstüzung dabei (es wäre ja auch ein wenig unpraktikabel, alle Instrumente auf der Bühne selbst zu spielen). Die Unterstützung bestand aus Schlagzeuger, zwei Gitarristen (einer spielte aber meist Keyboard - aus Gründen des Satzbaus nenne ich ihn Gitarristen) und einem Bassisten (auch mit Keyboard). Karl Rasmus stand nicht etwa in der Mitte, er hatte sich links aufgebaut.

Dadurch, daß das Album gespielt wurde, hatte man schöne Vergleichmöglichkeiten. Mir gefiel vor allem, daß eine ordentliche Portion Härte live dazukam. Die drei Gitarren hörten sich meist enorm kräftig an. Den hochmelodiösen Stücken gab das den letzten Kick. Vielen Lieder, nicht nur das abschließende A partial print, endeten in wildem Gitarrengeschrammel.

Nachdem das Album durchgespielt war erschienen Tiger Lou zu vier Zugaben von den beiden ersten Platten. Dabei waren The war between us, zu dem Karls Frau Andrea (Firefox AK) die zweite Stimme sang (mit einer anderen Frau hatte sie vorher schon einmal background gesungen) und The loyal besonders toll!

Ein wahnsinnig gutes Konzert! Die Band kommt im Frühling wieder nach Deutschland, eine Pflichtveranstaltung, komme was wolle!

Wahnsinng gute Konzerte verdienen ausführlichere Berichte. Das funktioniert bei mir aber gerade nicht (vielleicht kann man hier Montag nachlesen, warum). Aber mehr folgt sicherlich noch im Laufe der Woche! Die Botschaft ist aber wohl rübergekommen. Ansonsten:

Tiger Lou -> großartig -> live noch besser -> bald wieder auf Tour -> hingehen!

Setlist Tiger Lou, Werkstatt, Köln:

(01: The more you give)

02: The less you have to carry
03: So demure
04: Trust falls
05: An atlas of those our own
06: Odessa
07: Trails of spit
08: Coalitions
09: Crushed by a crowd
10: A partial print

11: The war between us (Z)
12: Nixon (Z)
13: The wake / Hooray hooray (Z)
14: The loyal (Z)



2 Kommentare :

Anonym hat gesagt…

*grmpf* Noch ein Grund mehr mich zu ärgern, ärgern, ärgern!

Anonym hat gesagt…

der mann heißt Karl Rasmus Kellerman :)

ansonsten kann ich dir nur zustimmen, vor allem war der sound auch toll abgemischt. war'n spitzen-konzert

 

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