Montag, 30. Oktober 2006

M. Ward, Paris, 29.10.2006

Konzertbericht M. Ward
Datum 29.10.2006
Location: Point Éphémère, Paris
Zuschauer: sehr gut gefüllt, circa 300


Heute abend hatte ich mich gegen die starke Konkurrenz von Calexico, oder I love you, but I've choosen darkness, die in anderen Locations spielten, und für M. Ward entschieden. M. steht für Matt, aber es gibt schon jemanden, der Matt Ward heißt, deshalb also M. Ward. Gegen 21 Uhr 45 trat er völlig alleine, nur in Begleitung seiner Gitarre und mit einer Mundharmonika um den Hals, auf die Bühne. Erst dachte ich, er spiele nur die ersten Titel unplugged, aber nein, es sollte ein rein akkustisches Set bleiben. Herr Ward, übrigens ein symphatisch-natürlicher Lockenkopf, benuzt vielmehr seine Stimme als Instrument. Mal tief und verraucht und unmittelbar danach hoch und glasklar. Unglaublich. Warum hat er noch nicht mehr Erfolg? Das Musik-Business ist unfair. In Erscheinung trat er übrigens schon als Mitstreiter auf Alben von Künstlern, wie z.B. Cat Power oder Howe Gelb von Giant Sand. Im Moment verteidigt er sein aktuelles Album "Post War", ein Werk, welches schon mit Kritikerlob überhäuft wurde. Wenn man ihn da so auf der Bühne sieht, mit seiner Klampfe und der Mundharmonika, könnte man meinen, er sei ein vergessener Sohn von Bob Dylan. Gut, ganz so viele Alben wie der Altmeister des Folk hat er noch nicht herausgebracht, aber immerhin befinden wir uns schon bei Nummer vier. Das Publikum kam zum ersten mal ein wenig aus sich heraus, als er "Fuel for fire" von dem Vorgängeralbum "Transistor radio" anstimmte, das kannten wohl die meisten, ich übrigens auch.

Viele erkannten allerdings nicht eine kuriose Cover-Version: "Let' s dance" von David Bowie, fast völlig unkenntlich gemacht. Ein Highlight! Sehr schön auch die Titel "I'll be your bird" und "Paul's Song". Abgeschlossen wurde das Set von dem Stück "Undertaker" von dem Album "The transfiguration of vincent". Die erste Zugabe stellte dann das schnellste Stück des Abends dar und zwar "Four hours in Washington". Was das Tempo anbelangt, eher die große Ausnahme. Nicht aber, daß jemand glaubt, ich hätte mich gelangweilt. Nein. im Gegenteil, wie gebannt schaute ich auf die Bühne und lauschte den stimmlichen Verrenkungen des guten Matt. Mit "Rollercoaster" beschloss er dann den sehr intimen Abend. Ein Konzert, bei dem man den Eindruck hatte, die Lieder seinen auf Vinyl, oder gar auf einem Grammophon aufgenommen worden. Toll.

von Oliver


2 Kommentare :

Oliver Peel hat gesagt…

Hallo Chris,
Der Fehlerteufel hat sich eingeschlichen. Der Sänger von Giant Sand heißt Howe Gelb und nicht Howe Sand. Schon wieder tolle Links!

Christoph hat gesagt…

Ups. Schon korrigiert. Da habe ich ein wenig zu viel hin und her kopiert.

 

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